Was bleibt - was ist? - Franz Lankes (1915-2003) und Schüler
Mit Arbeiten von Franz Lankes und seinen ehemaligen Schülern Martin van Bracht (Maler), Roman Buresch (Cartoonist), Rudolf Gerer (Maler), Andreas Legath (Maler), Lali Johne (Malerin), Erika Maria Lankes (Bildhauerin, Malerin), Bernhard Müller (Fotograf), Klaus J. Schönmetzler (Kunstvermittler), Rupert Walser (Galerist)
Ausstellung in der Städtischen Galerie Rosenheim, September-Oktober 2008Kunst zu vermitteln, ohne Stil oder Richtung vorzugeben, und dabei sowohl das Interesse an der Kunst als auch die künstlerischen Fähigkeiten seiner Schüler zu wecken, war eine besondere Gabe des Künstlers Franz Lankes. Geboren im Bayerischen Wald, kam er 1962 nach Rosenheim, wo er bis 1978 als Kunsterzieher am Ignaz-Günther-Gymnasium tätig war. Seit 1966 bis zu seinem Tod im Jahr 2003 wohnte er mit seiner Frau Erika Maria Lankes in Stephanskirchen nahe Rosenheim und wirkte als Maler, Zeichner und Bildhauer.
Lankes‘ freie Arbeiten sind in der Regel Porträts, Landschaften und Stillleben, aber auch Plastiken für den Öffentlichen Raum. Hinter der gekonnten und bewusst unspektakulären Darstellungsweise seiner Motive verbirgt sich ein anteilnehmender und präziser Blick, der gerade für scheinbar Nebensächliches die Augen öffnet.
Dabei strahlt durch jedes seiner Bilder ein menschenfreundliches und offenes Wesen. Dass er dieses gerade auch im Rahmen seines „Brotberufs“ entfaltete, hat zu seinem überragenden Ruf als Kunstlehrer beigetragen. Zu einer Franz-Lankes-Retrospektive muss daher ganz wesentlich dieser Aspekt von Fördern und Begeistern, von Weitergeben und Anregen, gehören.
Nicht zufällig gingen aus seinem Unterricht zahlreiche Schüler hervor, die heute erfolgreich in verschiedenen Sparten der Kunst tätig sind. Neun von ihnen waren eingeladen, in den Sälen der Städtischen Galerie einen lebendigen Dialog mit dem Werk von Franz Lankes einzugehen. Ihr Beitrag steht für den Aspekt von Fördern, Begeistern und Anregen - und repräsentiert gleichzeitig ein jeweils eigenständiges hochkarätiges Schaffen. Neben Malerei, Plastik, Fotografie und Cartoon, befanden sich mit den Bereichen Kunstgeschichte und Galeriewesen in einer Ausstellung der Städtischen Galerie erstmals auch Positionen der Kunstvermittlung.
Was bleibt und was ist, sind die Erinnerung an die Person und an die Werke des Künstlers Franz Lankes und die Vielfalt der geweckten Begabungen. Beides zeigt mit dieser Gemeinschaftsausstellung eine illustre Gesamtschau und die vielleicht schönste Form der Hommage an Franz Lankes.
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